Mit HeidiSQL per SSH-Tunel auf Live-Systeme verbinden

Datum: 23. April 2012
Autor*in: Stefan Oswald


Unsere Produktiv-Systeme akzeptieren aus Sicherheitsgründen keine Verbindungen mit dem MySQL-Server von externen Adressen. Dennoch möchte man manchmal mit einem anderen Tool als phpMyAdmin auf die Datenbanken sehen. Die Lösung hierfür ist ein SSH-Tunnel. Einfacher Hintergrund: Statt auf den normalen MySQL-Port verbinden wir uns über den SSH-Server mit dem Zielsystem. Dort angekommen können wir uns mit dem lokalen MySQL-Server des Zielsystems verbinden und diese Verbindung über unseren SSH-Kanal zurück leiten.

Das Client-Programm HeidiSQL (früher bekannt als „MysqlFront“) bietet die Möglichkeit, aus seiner komfortablen GUI heraus einen solchen SSH-Tunnel zur Verbindung mit einem Remote-Server einzurichten.

Was wird dazu benötigt?

Nach der Installation von HeidiSQL wird das Programm gestartet. Mit dem Button „New“ legt man eine neue Verbindung an, der man einen beliebigen (möglichst sinnvollen) Namen geben sollte. Bei den Verbindungsdaten muss nun folgendes eingegeben werden:

  • Tab „Settings“:
    • Network type: „MySQL (SSH-Tunnel)“
    • Hostname / IP: „localhost“
    • Prompt for credentials: KEINEN Haken setzen
    • User: den MySQL Username (z.B. mysqluser123)
    • Password: das MySQL Passwort (z.B. mysqlsecret123)
    • Port: 3306
  • Tab „SSH-Tunnel“:
    • plink.exe location: Lokaler Pfad zur plink.exe
    • SSH host: Hostname des MySQL-Servers (z.B. host01.imxnet.de)
    • SSH port: 2222 (Standard SSH-Port unsere Produktivsysteme)
    • Username: SSH-Login-Name (z.B. ftpuser123)
    • Password: SSH-Login-Passwort (z.B. ftpsecret123)
    • plink.exe timeout: 20
    • Local port: 33006

Das Timeout für die plink.exe ist wichtig und sollte nicht zu klein gewählt werden, denn wenn der Server nicht rechtzeitig antwortet, dann verbindet HeidiSQL (blöder Weise) auf den lokalen MySQL-Server des eigenen Rechners – das kann man leicht mal übersehen! Mit 20 Sekunden Timeout sollte es meistens keine Probleme geben, aber wenn das interne oder externe Netz mal etwas langsam ist kann es sein, dass man auch mit 20 Sekunden nicht hin kommt. In dem Fall muss das Timeout entsprechend höher gesetzt werden.

Als Wert für „local port“ sollte man bei jeder neu angelegten Verbindung einen anderen Port angeben, denn nur so ist es möglich, dass man gleichzeitig auf mehr als einen Remote-Server verbinden kann. (Mit einem Port kann man schließlich nicht gleichzeitig  mehrere unterschiedliche Verbindungen öffnen). Man kann die Zahlen einfach beliebig weiter zählen, z.B. 33006, 33007, 33008 etc. Die konkrete Zahl ist natürlich ziemlich egal, ich verwende 33006 als gedankliche Stütze, wiel der „eigentliche“ MySQL-Port ja 3306 ist.

Die Verbindung sollte nach getätigter Konfiguration gespeichert werden.

Wichtiger Hinweisbei fehlender Konnektivität

Es kann außerdem notwendig sein, dass man die Windows-Firewall so einstellt, dass sowohl HeidiSQL als auch plink.exe nach draußen telefonieren dürfen.


Dieser Artikel wurde verschlagwortet unter:


Kommentare

Selber kommentieren:






Weitere Beiträge zum Thema Technologie


Styling von Checkboxen und Radiobuttons

Autor*in: Benjamin Hofmann


Technologie   //   User Experience & Design


Wieder einmal ein Linktipp: Customizing web forms with CSS3 and WebKit Leider funktionieren diese Styles, so wie sie im Artikel dargestellt werden, nur in WebKit-basierten Browsern, also im Safari, Chrome oder den Standard-Browsern von Android und iOS. Aber wenn diese Styles nicht angewandt werden können springt der jeweilige Browser auf die normale Darstellung zurück, wie …


Beitrag lesen
23
FEB
12

Sofort und per Klick: Die neue Tourism Tech Alliance (TTA) vereinfacht den Datenaustausch für Destinationen

Autor*in: Christine Pfleger


infomax   //   Strategie & Konzeption   //   Technologie   //   Tourismus   //   Über den Tellerrand


Die Partner der Tourism Technology Alliance (TTA)
Die Partner der Tourism Technology Alliance (TTA)

Touristische Informationen einfach und plattform-übergreifend dort verfügbar machen, wo sie gebraucht werden: Dieses Ziel steht hinter dem Zusammenschluss der führenden Innovatoren im Bereich Travel Technology zur Tourism Tech Alliance (TTA). Ab sofort ist zwischen den Systemen der Partner ein Konnektor verfügbar, der einen einfachen und bedarfsgerechten Standard-Datenaustausch ermöglicht.


Beitrag lesen
21
OKT
22

imx.Platform Lab: Nah dran

Autor*in: Christine Pfleger


Strategie & Konzeption   //   Technologie


imx.Platform Lab

Unser Anwender*innenforum imx.Platform Lab am 24. Januar in Grassau und am 26. Januar in Hamburg versprach Blicke hinter die Kulissen und in die Glaskugel: Wir teilten mit den Gästen die aktuellsten Entwicklungen der imx.Platform und holten aus erster Hand Feedback für die Weiterentwicklung der imx.Platform ab. Unser Ziel: Ganz nah an unseren Kundinnen und Kunden sein und eine Lösung für ihre täglichen Herausforderungen im touristischen Datenmanagement liefern.


Beitrag lesen
31
JAN
23

Neues vom IE, Spartan Browser und Facebook Video

Autor*in: Benjamin Hofmann


Technologie


Der Spartan-Browser kommt ja so langsam ins Rollen, also gibt’s Neuigkeiten, was das für den IE bedeuten wird: „Gerüchte über das Ende des Internet Explorer sind stark übertrieben“, hält Microsoft zwar dagegen. Tatsächlich erneuerte dieser Post aber nur das Bekenntnis, den Internet Explorer für Firmenkunden am Leben zu erhalten“ Microsoft arbeitet seit einiger Zeit mit …


Beitrag lesen
26
MRZ
15