„Präsenz“ war der gut gewählte Schwerpunkt des diesjährigen Kommunikationskongresses des Bundesverband der Kommunikatoren (BdKom) und der Quadriga Media Berlin GmbH vom 22.-23. September 2022 in Berlin. Gut gewählt deshalb, weil der Kongress nach den Pandemiejahren zum ersten Mal wieder in Präsenz stattfand, und weil es in der Kommunikation ja genau darum geht: mit relevanten Botschaften präsent zu sein.
Der Kongress richtet sich an Kommunikator*innen und liefert an zwei prallen Tagen und zehn Tracks geballt Input in verschiedensten Formaten – von der Expert Session bis zum Live-Podcast ist alles dabei. Gut 1.300 Teilnehmer waren dieses Jahr vor Ort und weitere 300 verfolgten die Sessions digital per Live-Stream.
Die Themen beim KKongress deckten breit gefächert die brennenden Fragen großer Organisationen genauso ab wie die von KMUs. Genau das machte für mich den Reiz aus, mal über den eigenen Tellerrand zu blicken und zu sehen, wie große Unternehmen aufgestellt sind, was sie umtreibt, und wo wir als vergleichbar kleine Organisation (und ich persönlich als One-Woman-Kommunikationsabteilung) dazulernen können.
Ich habe aus der Menge an besuchten Sessions einige Take-Aways abgeleitet.
Eine tolle Expert Session über Markenführung von wirDesign. In einem Impulsvortrag gab es Einblicke in die tägliche Markenarbeit und Best Practices, vom Re-Branding Projekten über Marken-Narrative bis zur kulturellen und technischen Implementierung. Für letzteres hat die Agentur das Brand Management System „wirHub“ entwickelt, das die „technische“ Markensteuerung vereinfacht und als Hub die Zusammenarbeit intern und mit Dienstleistern vereinfacht: Ein digitaler Raum dient als interaktives Corporate Design Manual. Sämtliche Marken-Elemente sind dort beschrieben, vom Logo bis zur Bildwelt, ein Logo-Generator gibt die für den Anwendungszweck jeweils passende Datei aus (Schluss mit dem kombinatorischen Wahnsinn aus Logoversionen, Farbmodellen und Dateiformen!), es gibt online direkt befüllbare Social Media Vorlagen, Zoom-Hintergründe und vieles mehr. Für saubere und einfachere Markenarbeit. Bitte her damit!
Mehrere Sessions beschäftigten sich mit den Tücken und Anforderungen des Community Managements. Wolfgang Ainetter sprach über seine bisweilen kuriosen Erfahrungen in der Social Media Beratung von Politik und Verbänden, und Thorsten Scheimann im Live-Podcast „Monsters of Content Marketing von fischerAppelt (spannendes Format!) von den Herausforderungen im Community Management „seiner“ Deutschen Bahn.
Für einige unserer Kunden ist Community Management ein relevantes Thema, und auch für uns, die wir mangels großer Community 😉 auf Social Media kein Community Management im engeren Sinne betreiben, lassen sich doch die Schlüsselbotschaften auf die „normale“ Kundenkommunikation übertragen:
Ja, das Metaverse. Wie im Tourismus scheiden sich auch in der Kommunikationsbranche die Geister am Metaverse. Einen Workshop einer großen Agentur verließ ich vorzeitig, weil sich die Referent*innen schwer taten, nachvollziehbare Vorzüge einer Präsenz im Metaverse zu schildern – von ein paar Marktzahlen aus den USA einmal abgesehen. Was mir auch zeigte: Auch die Großen (Agenturen) kochen nur mit Wasser. Am Ende sind die dort tätigen Menschen und nicht der verheißungsvolle bekannte Agenturname entscheidend für die Außenwirkung und den Erfolg einer Zusammenarbeit.
In beiderlei Hinsicht lieferte die Agentur wirDesign die bessere Performance: Sie vergaßen nicht zu betonen, dass das Experiment Metaverse nur dann funktionieren kann, wenn es einer Marke einen sinnvollen Mehrwert bietet. Ich persönlich suche noch nach Anwendungsfällen mit Mehrwert in meinem Umfeld…
Wie sich in den vergangenen Jahren die interne Kommunikation verändert hat und mit welchen Methoden und Maßnahmen man den neuen Anforderungen gerecht wird, erläuterte Andrea Montua in ihrer Expert Session. In unseren unsicheren Zeit des Umbruchs und der Veränderung definieren sich Werte und Selbstverständnis neu, und diesen muss man auch in der Arbeitswelt gerecht werden: „Vergleicht man die IK mit einem Gebäude, dann ist in den vergangenen 2 Jahren kein Stein auf dem anderen geblieben. Aus einem funktionalen Quartier wird ein individuelles, auf die Bedürfnisse der Bewohner zugeschnittenes Heim.“
Natürlich fielen nicht selten buzzword-verdächtige Begriffe wie New Work, Mental Health und Achtsamkeit, empathische Führung und sinnorientiertes Arbeiten. Nur: nicht schillernd-aufgeladen, sondern mit einem Blick auf die ursprünglichen Ideen dahinter, verbunden mit der Einladung, im Unternehmen individuell zu definieren, was genau man unter diesen Modebegriffen versteht – und das zu verankern.
Sehr spannend fand ich ihren Hinweis auf die Change Formel: Wer etwas verändern möchte, egal ob bei sich selbst oder in einer Organisation, benötigt zwei Faktoren: Leidensdruck und Vision. Je höher Leidensdruck und Vision, desto schneller bewegt man sich. Ist einer der Faktoren Null, gibt es keine Veränderung. Also gilt es, Vision und Leidensdruck zu haben – oder zu erzeugen.
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